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Leitbilder

I. Präambel

Das Leitbild des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V. ist Ergebnis eines diözesanen Leitbild-Prozesses, der im Herbst 1997 begann und im Frühjahr 2000 endete.

Beteiligt waren die Vorsitzenden und GeschäftsführerInnen der Stadt- und Kreis-Caritasverbände und Fachverbände, die Mitglieder des DiCV-Vorstandes, die Abteilungs- und Stabsstellenleitungen der Zentrale und die VertreterInnen der Mitarbeitervertretung.

Allen Beteiligten am Leitbildprozess ist ganz herzlich zu danken für ihr Mitdenken und Mitarbeiten. Das Mitwirken war für alle eine wichtige Erfahrung, dass wir nur gemeinsam die Ziele der Caritas verwirklichen können.

Das vorliegende DiCV-Leitbild, das sich in seinen Kernaussagen auf das Leitbild des Deutschen Caritasverbandes bezieht, soll in einem nächsten Schritt von den uns angegliederten Diensten, Einrichtungen und Verbänden vor Ort weiterbehandelt und umgesetzt werden.

Das Leitbild will Orientierung geben, Profil zeigen und Wege in die Zukunft weisen. Wir in der Caritas sagen damit, wer wir sind, was wir tun und warum wir es tun.

Wir verstehen das Leitbild als Selbstverpflichtung und Auftrag, Caritas, wie sie ist und mehr noch, wie sie sein kann, gemeinsam weiter zu entwickeln und mit Leben zu erfüllen. Das Leitbild muss "gelebt" werden.

Seine Ziele zu verwirklichen bzw. auf den jeweiligen Ebenen umzusetzen, sind alle 9.500 hauptberuflichen und 8.000 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aufgerufen!

II. Theologische Grundlagen

Der Glaube an den Gott des Lebens und der Liebe ist die Grundlage caritativen und sozialen Handelns. In Jesus Christus ist die Zuwendung Gottes zu den "Armen und Bedrängten aller Art” deutlich geworden.

Indem er Menschen von geistigen, seelischen und körperlichen Nöten befreit, setzt er Zeichen des immer neu anbrechenden Reiches Gottes.

In seinem Tun für die Menschen weiß sich der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. dem Geist Jesu Christi verpflichtet. Er sieht sich als Teil der Kirche im Erzbistum Bamberg und unterstützt, fördert und ergänzt deshalb in Abstimmung mit der Bistumsleitung die Caritasarbeit von Einzelnen, Gruppen, Gemeinschaften, Pfarrgemeinden und Verbänden und stärkt deren Eigeninitiative.

Der Dienst der ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen an den Menschen ist geprägt und motiviert von einer christlichen Grundhaltung. Sie wird deutlich im Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen und in der ganzheitlichen Sorge um sie.

III. Historische Entwicklung

Wirtschaftliche Umbrüche und soziale Nöte im beginnenden 20. Jahrhundert haben auch in der Erzdiözese Bamberg zur organisierten Caritasarbeit geführt. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. wurde am 18. Mai 1921 gegründet und ging aus dem seit 1917 bestehenden Ortscaritasverband Bamberg hervor.

Die ersten Einrichtungen des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg e.V. zwischen 1922 und 1933 waren Caritas-Volks- und Schulkinderspeisung, Familienhilfswerk, Kinderbewahranstalten, Kindergartenhilfswerk, Wärmestuben und stationärer Mittagstisch, Kindererholung, Frankenwaldhilfswerk, Caritas-Notwerk für politisch Verfolgte.

IV. Ziele

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. richtet sich in seinem Handeln nach den Grundsätzen der christlichen Sozialethik und der Soziallehre der Kirche

Das Ziel, den Menschen in seiner Würde zu schützen, bedeutet, menschliches Leben von Anfang bis Ende, von der Empfängnis bis zum Tod, zu achten, zu schützen und in Notfällen zu helfen, zu unterstützen und zu begleiten.

Er fördert die Eigenständigkeit von Einzelpersonen, von Familien und Gruppen, nach dem Grundsatz der "Hilfe zur Selbsthilfe" und unterstützt solidarisches Handeln und Verhalten im Sinne des Gemeinwohls.

Ein Leben in Würde für alle ist nur möglich, wenn Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden weltweit gesichert sind und die Schöpfung geachtet und bewahrt wird.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. sieht es als seine Aufgabe an, die Umsetzung und Erreichung dieser Ziele in der Erzdiözese Bamberg zu unterstützen.

V. Organisationsprofil – Vielfalt in der Einheit

1. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. ist diözesaner Spitzenverband

Als diözesaner Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege vertritt der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. auf der Ebene der Bezirke Ober- und Mittelfranken die Interessen seiner 15 Kreis- und Stadtverbände, der Fachverbände und der Mitgliedsorganisationen. Aufgaben und Zuständigkeiten werden nach dem Subsidiaritätsprinzip geregelt. Er unterstützt seine Gliederungen und beteiligt sie an der Planung und Verteilung von Ressourcen.

Die Verbands- und Organisationsstrukturen sind auf Weiterentwicklung angelegt. Sie werden jeweils den veränderten Anforderungen angepasst. Die davon betroffenen Personenkreise werden an der Weiterentwicklung der Strukturen beteiligt.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. versteht sich als Anwalt und Partner der benachteiligten Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, die öffentlich keine Stimme haben und die sich nicht selbst helfen können. Er verschafft ihren Nöten und Anliegen Gehör und unterstützt sie bei der Wahrnehmung ihrer Rechte.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. gestaltet die Sozial- und Gesellschaftspolitik mit, entwickelt und schafft im Rahmen seiner Möglichkeiten bedarfsgerechte soziale Infrastrukturen. Er macht die Öffentlichkeit auf bestehende und neu entstehende Notlagen aufmerksam und wirbt für solidarisches Handeln auf der Grundlage christlicher Werte.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. bejaht Verbandsarbeit als Instrument gesellschaftlicher Einflussnahme und politischer Mitwirkung. Er weiß sich damit dem diakonischen Auftrag der Kirche von Bamberg verpflichtet und daran beteiligt.

2. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. ist Träger von Diensten und Einrichtungen

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. beteiligt sich aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung der unmittelbaren sozialen Arbeit, besonders durch modellhafte Erprobung innovativer Organisationsformen und Umsetzung fachlicher Standards auf hohem Niveau.

Er ist auch Träger von eigenen Diensten und Einrichtungen.

3. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. ist Teil der Sozialbewegung

Er bietet an sozialer Arbeit Interessierten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich oder beruflich an der Verwirklichung seiner Ziele und Aufgaben zu beteiligen. Er entwickelt dafür Mitwirkungs- und Entscheidungsmöglichkeiten. Dabei ist es das Ziel, für den diakonischen Grundauftrag der Kirche zu sensibilisieren, soziale Defizite und Nöte zu erkennen und auf die jeweilige Situation abgestimmte Handlungsschritte einzuleiten.

Besonders unterstützt er den ehrenamtlichen diakonischen Einsatz in Pfarrgemeinden, Verbänden und sozialen Initiativen sowie deren Vernetzung untereinander und mit den hauptberuflich in Diensten und Einrichtungen der Caritas tätigen MitarbeiterInnen.

Er tritt für verbesserte Rahmenbedingungen für das soziale Ehrenamt ein. Sie sollen die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Einsatz stärken und die Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamtlichen erleichtern.

Er fördert die Idee einer Sozialbewegung und arbeitet mit sozial engagierten Menschen, Initiativen und Wohlfahrtsverbänden zusammen an der Verwirklichung einer solidarischen Gesellschaft.

4. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. als Dienstgeber

Caritasarbeit ist kirchlicher Dienst. Es gilt die Grundordnung des kirchlichen Dienstes.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. ist auf spirituell ausgerichtete, gut motivierte, fachlich qualifizierte und engagierte MitarbeiterInnen angewiesen. Diese müssen bereit sein, seine Ziele und Aufgaben loyal mitzutragen und mit ganzem persönlichen Einsatz effektiv und effizient umsetzen. Sie arbeiten dabei teamorientiert und vertrauensvoll zusammen. Effektive Teamarbeit setzt gegenseitiges Verständnis, übergreifendes Denken und den Blick für die Gesamtorganisation voraus.

Die MitarbeiterInnen sind aufgeschlossen für neue Ideen. Sie halten ihr Fachwissen und die Kenntnisse der sozialen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen auf dem neuesten Stand. Sie sind bereit, sich fachlich, persönlich und religiös weiterzubilden. Auch außerhalb des Dienstes sind sie in Kirche und Gesellschaft vor Ort präsent und engagieren sich dort nach Möglichkeit ehrenamtlich.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. sucht nach Möglichkeiten, die es seinen MitarbeiterInnen erleichtern, Beruf und Familienaufgaben in Einklang zu bringen. Er sichert Männern und Frauen gleiche Chancen beruflicher Entwicklung.

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. sieht es als wichtige Aufgabe an, die ehren- u. hauptamtlichen MitarbeiterInnen religiös weiterzubilden und ihre Spiritualität zu fördern. Durch gezielte Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote verbessert der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. kontinuierlich die Qualifikation seiner hauptberuflichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.

Die Bildung von Mitarbeitervertretungen und deren Tätigkeit werden gefördert.

5. Führungsprinzipien im Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V.

Führungskräfte zeichnen sich durch fachliche und soziale Kompetenz, die Bereitschaft zur Weiterbildung, kooperatives Verhalten und Anwendung zeitgemäßer Führungsformen aus. Sie sind offen für Kritik und bereit, in Gesprächen Konflikte konstruktiv auszutragen und konsensfähige Lösungen zu finden.

Sie stehen zu Ihren MitarbeiterInnen, schützen sie vor unberechtigten Angriffen und fördern sie in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Engagement und Leistung werden anerkannt. Auf Leistungs- und Verhaltensdefizite wird reagiert.

Vorgesetzte und MitarbeiterInnen informieren sich gegenseitig schnell und umfassend.

Aufgaben und Befugnisse werden klar beschrieben. Sie werden soweit wie möglich delegiert, um die Eigenverantwortung jedes Einzelnen zu stärken.

VI. Leistungsprofile

1. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. als diözesaner Spitzenverband erbringt seine Leistungen bedarfs- und sachgerecht

Maßgebend für seine Leistungen sind die Nöte und Probleme der Hilfebedürftigen.

Er nimmt Aufgaben der Information, Beratung, Koordination, Vertretung, Entwicklung von innovativen Konzepten und Fort- und Weiterbildung über seine Fachreferate und Stabsstellen wahr und ist bestrebt, neue Notsituationen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Lösungen dafür zu finden.

Er bringt seine in der Praxis gewonnenen Erfahrungen in die fachliche, ethische und politische Diskussion ein und trägt damit zur Innovation im sozialen Bereich bei, z.B. durch Entwicklung und Durchführung von Modellprojekten.

Er überprüft regelmäßig sein Angebot und passt es dem jeweils veränderten Bedarf an.

2. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. leistet seine Dienste professionell

Er arbeitet nach fachlichen Standards und beteiligt sich - gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Erfahrung - an deren Weiterentwicklung.

Die Sicherung und Entwicklung der Qualität seiner Arbeit gewährleistet er durch systematisches Qualitätsmanagement.

3. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. erbringt seine Leistungen umweltgerecht

Er stellt sich seiner Mitverantwortung für die Bewahrung der Schöpfung durch umweltverträgliche Gestaltung der Arbeitsabläufe in seinen Diensten und Einrichtungen.

4. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. arbeitet unternehmerisch

Sein Handeln als soziales Dienstleistungsunternehmen ist bestimmt von seinen Zielen und Aufgaben. Seine Leistungen erbringt er nach den Grundsätzen der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Er macht sein wirtschaftliches Verhalten für die Öffentlichkeit transparent.

Er erschließt neue Finanzierungsquellen und –konzepte.

Als Dienstleistungsunternehmen trägt er arbeitsmarktpolitische Mitverantwortung. Er nutzt dafür den ihm verfügbaren arbeitsrechtlichen Gestaltungsspielraum.

VII. Umsetzung

Manches von dem, was im Leitbild beschlossen wurde, wird bereits in der täglichen Arbeit verwirklicht; anderes muss nun in die Tat umgesetzt werden. Gemeinsam werden wir unsere einzelnen Aufgabengebiete betrachten müssen, inwieweit sie den Zielen des Leitbildes entsprechen, wo evtl. Korrekturen angebracht sind und wo neue Schwerpunkte gesetzt werden müssen.

Insofern ist die Leitbilddiskussion zwar abgeschlossen, die Arbeit an der Verwirklichung und Umsetzung des Leitbildes aber ist ein permanenter Prozess.

Machen wir uns mit Gottes Hilfe auf den Weg.